Startseite » » Lob: Definition, Bedeutung + 11 Beispiele & Regeln
Lob wird enorm unterschätzt. Im Job gilt oft: Die Abwesenheit von Kritik ist gelobt genug. Fehler! Warum Loben im Arbeitsleben eine hohe Bedeutung hat – und wie es richtig geht…
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Definition: Was ist Lob?
Lob ist eine Form spontaner, verbaler Wertschätzung. Es bezieht sich direkt und konkret auf eine herausragende Leistung oder ein positives Verhalten. Lob wird in der Regel verbal geäußert, kann sich aber auch durch Gestik und Mimik ausdrücken: Schulterklopfen, anerkennendes Nicken…
In Kombination mit Anerkennung oder Bewunderung kann Lob Mitarbeiter enorm motivieren und deren Selbstwertgefühl steigern.
Lob Synonyme
Synonym fürs Loben sprechen viele auch von: Kompliment (machen), Zuspruch, Huldigung oder Beifallsbezeugung.
Unterschied zu Anerkennung und Ermutigung
Die Begriffe „Anerkennung“ und „Ermutigung“ werden ebenfalls synonym zu Lob verwendet. Doch es gibt Unterschiede:
Anerkennung
Anerkennung bezeichnet eine Haltung und muss nicht einmal ausgesprochen werden. Jemand erkennt die Qualität oder Leistung einer Person an – und respektiert sie dafür. Wird Anerkennung mit Worten ausgedrückt, dann durch ein qualifiziertes Feedback. Meist aber spüren die Menschen, ob sie anerkannt werden oder nicht.
Ermutigung
Ermutigung (englisch: Empowerment) findet oft zu einem Zeitpunkt statt, zu dem noch keine Ergebnisse vorliegen. Sie soll eher anspornen und ist daher ein wichtiges Instrument der Mitarbeitermotivation.
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Lob –Bedeutung und Vorteile
Richtiges Lob nutzt sich nicht ab. Wenn Mitarbeiter hören, dass sie gute Arbeit machen und auf dem richtigen Weg sind, stärkt das die Mitarbeiterbindung und fördert ein gutes Betriebsklima.
Lob hat noch weitere Vorteile:
- Ansporn
Lob trägt dazu bei, die Motivation zu steigern. - Bestätigung
Wer gelobt wird, weiß, dass sein Vorgehen richtig war. So ermutigt Lob zukünftiges Handeln –gerade, wenn sich Abläufe wiederholen. - Zufriedenheit
Lob macht stolz, stärkt das Selbstbewusstsein und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.
Loben im Job? Viel zu selten!
Umfragen kommen zu dem Ergebnis: In Deutschland wird zu wenig gelobt. Entsprechend niedrig ist die Mitarbeiterzufriedenheit und die Begeisterung für den eigenen Job. Rund 67 Prozent der Beschäftigten schieben hierzulande nur noch Dienst nach Vorschrift.
Der häufigste Grund: Der Führungsstil der Vorgesetzten und fehlende Wertschätzung. Die Mitarbeiter bekommen zu wenig positives Feedback.
Lob: Sprüche und Zitate
- „Ein freundliches Wort ist mehr Wert als es kostet.“ (Ernst Ferstl)
- „Ich finde bewundern höflicher als loben.“ (Marie de Sévigné)
- „Ein Lob ist soviel wert wie der Mensch, der es ausspricht.“ (Miguel de Cervantes)
- „Tadeln ist leicht; deshalb versuchen sich so viele darin.
Mit Verstand loben ist schwer; darum tun es so wenige.“ (Anselm Feuerbach) - „Gegen Angriffe kann man sich wehren, gegen Lob ist man machtlos.“ (Sigmund Freud)
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Wie geht richtig Loben? –11 Tipps
Ein richtiges Lob ist aufwendiger als Kritik. Denn Loben erfordert von Vorgesetzten, dass sie sich mit den Leistungen und der Person auseinandersetzen. Sie wollen mit einem Lob außergewöhnliche Leistungen honorieren? Damit es seine Wirkung entfalten kann, sollten Sie diese Tipps beachten:
Persönlich loben
Wertschätzung kann man nicht delegieren. Soll es aufrichtig und authentisch klingen, müssen Sie Lob stets persönlich aussprechen – von Angesicht zu Angesicht. Loben per Mail oder Whatsapp ist zwar besser als gar nichts. Aber im 4-Augen-Gespräch wirkt es stets stärker.
Angemessen loben
Ein schlichtes „Hey, super!“ ist nicht unbedingt angemessen, wenn sich ein Mitarbeiter über Monate in ein Projekt hineingekniet und zig Überstunden gemacht hat. Es kommt immer darauf an, die richtigen und gewichtigen Worte zu finden, um Anerkennung angemessen auszudrücken.
Konkret loben
Lob muss immer konkret sein. Nennen Sie Details und heben Sie besondere Leistungen namentlich hervor. Eine allgemeine oder pauschale Formulierung („Ich bin mit Ihrer Arbeit zufrieden“) ist viel zu austauschbar und wirkt auch wieder unpersönlich.
Ehrlich loben
Natürlich lässt sich mit Lob auch manipulieren. Wird das aber erkannt, verkehrt sich die Wirkung ins Gegenteil. Nutzen Sie Komplimente daher nie als Mittel zum Zweck – es muss unbedingt ehrlich bleiben und Ihnen aus dem Herzen sprechen.
Individuell loben
Keine Vergleiche mit anderen Mitarbeitern! Das relativiert jeden Beifall und entwertet den Zuspruch, weil darin zugleich Kritik an den anderen Kollegen steckt –ein vergiftetes Lob.
Wohldosiert loben
Soll ein Lob nicht wie eine Floskel klingen, sollten Sie mit den Ihren Worten nicht übertreiben. Wortgeklingel, Superlative und viele Adjektive sind tabu. Ebenso sollten Sie wirklich nur außergewöhnliche Leistungen loben und nicht jede Kleinigkeit. Sonst wird Lob inflationär.
Rechtzeitig loben
Ein Lob sollte zeitnah ausgesprochen werden –nicht erst 3 Monate später. Wird zu spät gelobt, wirkt es häufig unaufrichtig, wie ein schlechtes Gewissen oder kalkuliert.
Diskret loben
Grundsätzlich können Sie Mitarbeiter vor dem gesamten Team loben. Das öffentliche Lob kann die Wirkung verstärken –es kann Betroffenen aber auch peinlich sein oder zu Neid und Missgunst führen. Mit dem Lob unter vier Augen machen Sie nichts verkehrt.
Uneingeschränkt loben
Manche Führungskräfte machen den Fehler, ihre lobenden Worte sofort wieder einzuschränken, Motto: „Gut gemacht, warum nicht gleich so?!“ Das ist ein Motivationskiller – ebenso wie Lob mit Kritik zu vermischen (siehe: Sandwich-Kritik). Das entwertet jede positive Aussage.
Nonverbal loben
Die meisten Menschen loben mit wohltuenden Worten und konkreten Komplimenten. Es geht aber auch nonverbal – durch ein Schulterklopfen oder Belohnungen. Zum Beispiel ein finanzieller Bonus oder ein Extra-Urlaubstag. Solche Gesten wirken manchmal noch stärker als Worte, die billig sein können.
Indirekt loben
Manchmal gibt es im Job auch Lob von außen: von Kunden oder Geschäftspartnern. Diese externe Anerkennung für gute Arbeit sollten Sie stets an die beteiligen Mitarbeiter weitergeben. Teilen Sie das Feedback – es beweist schließlich, dass auch andere die Leistungen zu würdigen wissen.
Richtig loben wirkt! Bei Studien um Albert Bandura, Psychologie-Professor an der Stanford-Universität, zeigte sich: Gelobte sind motivierter, stecken sich höhere Ziele, fühlen sich diesen stärker verpflichtet und unterstellen sich sogar bessere Fähigkeiten, was wiederum ihre Leistungskraft verbessert (siehe: Rosenthal-Effekt).
Ich habe immer daran geglaubt, dass die Art wie man seine Mitarbeiter behandelt auch die Art ist, wie diese später Kunden behandeln und dass die Menschen aufblühen, wenn man sie lobt. (Richard Branson)
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Lob aussprechen – Beispiele und Formulierungen
Das Klopfen auf die Schulter liegt zwar nur ein paar Rückenwirbel über dem Tritt in den Steiß – in Sachen Effizienz ist es diesem aber deutlich überlegen. Hier ein paar Beispiele für gute Formulierungen:
- „Damit Sie es wissen: Ich habe durchaus bemerkt, wie gut Ihre Leistungen in den vergangenen Monaten sind und wie wichtig Sie für unsere Projekte sind. Danke!“
- „Mir ist bewusst, wie hart Sie für das Projekt gearbeitet haben. Auch wenn wir den Auftrag nicht bekommen haben: Ich danke Ihnen für dieses vorbildliche Engagement.“
- „Dass Ihnen der Fehler frühzeitig aufgefallen ist, hat uns vor enormen Kosten bewahrt. Ich bin froh, Sie im Team zu haben und dass ich mich auf Sie verlassen kann. Sie sind mir wichtig!“
- „Ihre Leistungsbereitschaft und Kompetenz ist bewundernswert und sollte ein Vorbild für viele andere Mitarbeiter sein.“
- „Offiziell vergeben wir zwar keinen Titel „Mitarbeiter des Monats“ – aber Sie hätten ihn wirklich verdient. Ein wirklich klasse Job, den Sie hier machen!“
- „Ohne Ihr großes Engagement und den unermüdlichen Einsatz hätten wir es nicht geschafft. Danke dafür. Nehmen Sie sich dafür morgen bitte einen Tag frei!“
- „Ich bin echt stolz, dich in unserem Team zu haben.“
- „Ganz ehrlich: Anfangs war ich mir nicht sicher, was dabei heraus kommt. Aber du hast alle Erwartungen weit, weit übertroffen.“
- „Deine Arbeit setzt in dieser Firma neue Maßstäbe. Großartig! Danke.“
- „Was ich sehe, ist perfekt, akurat, komplett durchdacht, pünktlich in der Zeit – mit einem Wort: fertig. Danke!“
- „Wie immer: phantastische Arbeit!“
- „Ein Meisterstück – vor allem in der Kürze der Zeit!“
Was andere dazu gelesen haben
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Jochen Mai
ist Gründer der Karrierebibel sowie Autor mehrerer Bestseller, Jobmentor, Speaker und Experte für Jobwechsel &Online-Business.
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Aktualisiert: 14.09.2024
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